AsF und Jusos veranstalten Podiumsdiskussion zum Thema diskriminierende Werbung
AsF und Jusos veranstalten Podiumsdiskussion zum Thema diskriminierende Werbung
Wir alle sind täglich von Werbung umgeben. Ob bewusst oder unbewusst wahrgenommen, werden wir dadurch beeinflusst, sie prägt uns, unsere Vorstellung von (Ideal-)Körpern, von Rollenzuschreibungen und nicht zuletzt auch unser Gesellschaftsbild. Werbung verbreitet Idealbilder von der Gesellschaft wie sie sein sollte, stellt uns die „Rollen“ der Einzelnen, von vor allem Männern und Frauen, vor. Aber auch die ideale Beziehungsform wird in der Werbung festgelegt: nämlich die heterosexuelle, klassischerweise als Vater-Mutter-Kind-Modell.
Um diese Themen und den (möglichen?) Lösungsansatz einer Werbewatchgruppe zu diskutieren hat die Arbeitsgemeinschaft Sozialdemokratischer Frauen (AsF) gemeinsam mit den Jusos Heidelberg zu einer Diskussionsrunde eingeladen.
Im Literaturcafé in der Stadtbücherei Heidelberg diskutierten folgende Gäste:
Der Abend wurde von Johannah Illgner, Vorsitzende AsF, moderiert. Zu Beginn der
Veranstaltungen gab es theoretischen Input zur Historie der Werbewatchgruppen in
Österreich von Marlen Pankonin, Vorsitzende SPD Heidelberg. Im Anschluss sprachen Kristina Scheuermann, Vorsitzende der AsF, zum Thema diskriminierende Werbung und Andrea Woltmann, AsF, zu einem möglichen Kriterienkatalog.
Im Laufe des Abends wurden mehrere interessante Aspekte von diskriminierender Werbung angesprochen. Im Gespräch mit Steffen Herbold wurde thematisiert, ob es Provokation in der Werbung generell braucht, was gute Werbung überhaupt ist und ob es eine Art „Kodex“ oder „Regeln des guten Geschmacks“ innerhalb der Werbebranche gibt. Außerdem wurde der Einfluss und auch die Grenzen des Werberats eruiert.
Annika Meisch berichtete, wie Werbung überhaupt wirkt und was die Unterschiede in der Beeinflussung zwischen Kindern und Erwachsenen sind. Weiter wurde über den Umgang mit Diskriminierungsstrukturen und Sexismus in der Schule gesprochen.
Martina Weihrauch ging auf die Problematik von diskriminierender Werbung im öffentlichen Raum ein und beurteilte die möglichen gesellschaftspolitischen Auswirkungen einer Werbewatchgruppe.
Zum Abschluss wurden als „good practice“-Beispiel die aktuellen Brandt-Werbespots
gezeigt. https://www.youtube.com/channel/UC63vynaeujXZ8pKloDpLbLA
Hintergrund
Die SPD-Gemeinderatsfraktion hat im Juli 2014 einen Antrag zu Einrichtung einer Werbewatchgruppe im Heidelberger Gemeinderat eingebracht. Hier ein Auszug:
„Um einen diskriminierungsfreien öffentlichen Raum zu schaffen fordert die SPD den Gemeinderat Heidelberg dazu auf eine Werbewatchgruppe nach Wiener Vorbild einzurichten, welche diskriminierende Werbung im öffentlichen Raum der Stadt Heidelberg unterbinden soll.
In Wien bietet die Watchgroup niedrigschwellige Angebote zur Meldung von sexistischer und/oder diskriminierender Werbung durch Bürgerinnen und Bürger an, entwickelte definierte Kriterien zur Beurteilung von Werbeinhalten und berät zusätzlich Unternehmen und Institutionen auch zu präventiven Maßnahmen.“
Homepage SPD Heidelberg