Die Zukunft sind die Gemeinschaftsschulen

Veröffentlicht am 12.05.2012 in Arbeitsgemeinschaften

Bildungspolitisches Fachgespräch/ v.l. M. Pankonin, G. Kleinböck, G. Warminski-Leitheußer, N. Theobald

Weinheim / Gemeinschaftsschulen sollen die Speerspitze moderner Pädagogik im Südwesten werden. 40 Schulen in Baden-Württemberg beginnen.

"Die Eltern, Lehrkräfte und Bürgermeister vor Ort können jetzt planen, ab dem kommenden Schuljahr mit einer Gemeinschaftsschule an den Start zu gehen", sagte Kultusministerin Gabriele Warminski-Leitheußer bei einer SPD Veranstaltung in Weinheim. Die Kultusministerin ist stolz.

Es geht an diesem Nachmittag um ihr Prestigeprojekt, aber eigentlich um das Prestigeprojekt der gesamten Landesregierung.

Die Ministerin hat sich bei Regierungsantritt viel vorgenommen. Im bildungskonservativsten Land der Republik will sie eine Schulform einführen, die Kinder nicht mehr nach der vierten Klasse aufteilt. Es geht ihr um eine grundlegende Schulreform, um mehr Bildungsgerechtigkeit.

Zu Beginn ihrer Ausführungen wird ein Film über schon bestehende Schulen gezeigt, an denen individuell gelernt und unterrichtet wird. Das vorwiegend aus Fachleuten bestehende Publikum goutiert den 20-minütigen Film mit viel Applaus. In der nachfolgenden Diskussion kommt heraus, dass vielen erst durch den visuellen Einblick das pädagogische Prinzip klarer wurde.

Auch die Ministerin habe nicht mit so vielen Schulen gerechnet, die die neue Pädagogik schon lebten, so dass sie die Voraussetzungen für die Gemeinschaftsschule erfüllen können. Kinder mit Gymnasial-, Realschul- und Hauptschulempfehlung sollen dort künftig gemeinsam unterrichtet werden.

In den großen Städten im Ländle entstehen erste einmal keine Gemeinschaftsschulen. Dagegen ist Tübingen nach den Worten der Ministerin mit drei beteiligten Schulen schon relativ weit. Insgesamt seien 50 Schulen in der engeren Auswahl gewesen. Geografische Gesichtspunkte haben nach Angaben des Ministeriums bei der Auswahl keine Rolle gespielt.

Grundsätzlich können sich alle allgemeinbildenden Schulen zu Gemeinschaftsschulen entwickeln. Der Beantragung zur Gemeinschaftsschule muss ein passendes pädagogisches Konzept beigelegt werden, die baulichen Voraussetzungen müssen da sein und eine Zweizügigkeit muss nachgewiesen werden. Die Starterschulen verfügen bereits über reiche Erfahrungen mit individualisiertem Lernen, neuen Lernformen und alternativer Leistungsbewertung.

„Das Schülersortieren gehört der Vergangenheit an", sagte die Kultusministerin, „ wir müssen lernen die Schule vom Kind aus zu sehen und die Lehrerinnen und Lehrer als Lernbegleiter zu verstehen“.

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